Aller Anfang ist schwer


ÜBEN,ÜBEN, ÜBEN.
Okay, also erst einmal vorweg, es ist nie leicht etwas anzufangen. Egal, ob man einen neuen Job anfängt oder irgend ein Projekt, es ist alles ein Lernprozess und es ist meistens viel schwieriger als man sich dass am Anfang vorstellt. Angefangen mit dem ganzen haben wir bei dem Kuhflüster Kurs, den ein Bekannter von uns ( Wolfgang Ehmeier) gemacht hat, Ina war natürlich mit dabei, damit ich das gelernte gleich in die Praxis umsetzen konnte. Am ersten Tag war sie gleich richtig stur, sie ist über die Stangen der Box gesprungen ( nebenbei bemerkt die waren ca. 1,5 Meter hoch), sie ist dann herumgelaufen und hat mit uns fangen gespielt. Als wir sie dann wieder erwischt hatten, spannten wir sie gleich zu den beiden Erfahrenen Kühen von Wolfgang, da half dann alles ziehen und zerren nichts, sie musste mitgehen. Nach einiger Zeit hatte sie es dann akzeptiert und trottete nebenbei her. Wir sind dann auch noch in die kleine Halle und haben da geübt nebeneinander zu laufen, was eher nicht "gelaufen" ist, sie ging nur wenn jemand mit einem Apfel vor ihr her lief. Danach hatte sie zum Glück keine Energie mehr um noch einmal über die Stangen der Box zu springen. Ich gebe hier ehrlich zu, ich war an diesem Tag etwas entmutigt, ich bin mit einer leichten Enttäuschung von den Geschehnissen nach hause gefahren. Am zweiten Tag war sie dann aber wie ausgewechselt, ich merkte richtig wie sie aufblühte, sie hatte Spaß am üben und ich sichtlich auch. Ich war überglücklich und super motiviert weiter zu üben. An diesem, letzten Tag des Kurses fuhr ich mit einem Grinser von einem Ohr zu anderen und voller Tatendrang nach Hause. Ich freute mich auf das gemeinsame üben und die Fortschritte die wir machen würden, doch dann die Ernüchterung, als ich sie das nächste mal aus dem Stall zu holen versuchte ging sie nicht, sie bewegte sich keinen Schritt. Mit etwas Bemühungen und Hilfe meiner Eltern bekamen wir sie dann doch aus dem Stall, doch weiter auch nicht. Dies ging eine ganze weile so, Tage um Tage vergingen, Wochen um Wochen und sie war einfach nur Stur. Einige kleine Fortschritte machten wir schon, so einen Meter Pro Tag grob geschätzt. Doch selbst die kleinsten Fortschritte sind ein kleiner Sieg. Meine anfängliche Motivation und mein Tatendrang bewegten sich einen Loch zu, tief und Bodenlos, alles verzehrend. Ich hatte keine Lust mehr, Gedanken ans Aufgeben kamen in meinen Kopf. Ich machte einige Tage Pause, oder waren es Wochen? Ich dachte viel nach, warum ich diese Reise machen will, was ich mir von ihr erwarte und was ich bereit bin dafür zu geben. Ich habe es mir vorgenommen, habe so viel Zeit und Liebe in das Training gesteckt und jetzt aufgeben? Nein, das kam nicht in Frage. Allmählich fasste ich wieder Mut und nahm das Training wieder auf, wir machten Fortschritte und auch wieder Rückschritte ( Wort Wörtlich), sie riss sich oft los, rannte zurück zum Stall, ging oft keinen Centimeter vorwärts oder sogar Rückwärts. Doch irgendwann, nachdem wir uns wieder cm um cm vorwärts bewegt haben, ging es auf einmal, Ina ging und ging und ging. Ich war heilfroh, ich konnte es einfach nicht glauben, SIE GING! Ich war überglücklich, merkte wie ich mich selbst wieder entspannte und meine Abreise immer näher kommen sah. Das gute an dem ganzen ist, ich habe für mich selbst so viel gelernt, so viel Geduld und Ausdauer. Ich habe noch mehr gelernt, auf Ina einzugehen und sie zu verstehen, mit ihr gemeinsam ein Team zu sein und das hat uns noch näher zusammen gebracht ( jedenfalls sehe ich das so, ob sie das auch so sieht kann ich nicht sagen ;) ) Österreich wir kommen, wir machen dich bald unsicher, Ina, Eliah und ich.

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