Der Unfall
Wir sind wieder zu Hause. Warum?
Folgendes ist passiert, ich war zwei Wochen in Ulrichsberg Wwoofen ( Arbeiten für Kost und Logis) auf einem Gemüsebetrieb. Am Montag den 20. Juli sind wir dann wieder los, eine Freundin war auch mit von der Partie und wollte zwei Wochen mit gehen. Ich war den ganzen Sonntag schon in leichter Aufregung und Vorfreude, ich war bereit wieder los zu Starten, Inas Bein ging es wieder gut und wir waren alle sehr motiviert. Ich freute mich wieder auf dass unterwegs sein, auf die Natur und die viele Zeit die ich mit Ina verbringen konnte. Wir starteten also am Montag morgen, da stand schon die erste Ernüchterung bevor, wir mussten den ganzen Tag auf der Straße gehen, da der schönere Weg nicht breit genug für den Wagen war. Naja, also los und den ganzen Vormittag auf dem Asphalt gehen. Dann der nächste Schlag der Realität, ständig Leute die von allen Seiten angerannt kamen und Fotos machen wollten und immer und immer wieder die selben Fragen stellten. Es war heiß, die Bremsen nervten und irgendwann hatte ich genug, wir machten Mittagspause bei einem Hof. Wir waren alle müde und wollten ein kleines Nickerchen machen, doch keine Chance, trotz dem wir mit den Leuten am Hof geredet hatten und klar kommuniziert hatten dass wir gerade etwas Ruhe brauchen, war nicht an Ruhe zu denken, ständig kamen neue Fragen, neue interessierte Leute... und dann auch wieder die Hufschuhe, ich fand einfach keine Lösung, wie sie nicht drücken oder aufreiben.
Wir beschlossen auf dem Hof auch über Nacht zu bleiben, da wir keine Lust hatten noch weiter zu Laufen. Ich und meine Freundin (Ilka) redeten viel über bewusst Grenzen setzen und auch mal Nein zu sagen, wenn jemand Fotos machen will, ich beschloss also dass am nächsten Tag gleich in die Tat um zu setzen, da ich so nicht weiter gehen wollte.
Am nächsten Tag hatte ich wieder etwas mehr Energie, ich war voller positiver Erwartungen an den Tag. Gleich beim ersten Menschen den wir begegneten und er ein Foto machen wollte lehnte ich Höflich ab, und siehe da, es war überhaupt kein Problem. Ich war Dankbar und erleichtert dass es so einfach ist einfach mal Nein zu sagen, wie oft habe ich Ja gesagt aber Nein gemeint in meinem Leben? Einfach weil ich niemanden verletzen wollte? Ich lernte so unglaublich viel auf meiner Reise. Es ging den ganzen Vormittag und ich lehnte immer dankend ab wenn jemand Fotos machen wollte, die Leute verstanden und wir zogen weiter. Mittag machten wir auf einer schönen Wiese eine Pause, es war sehr warm und wir beschlossen eine lange Mittagspause zu machen und am Nachmittag nur noch 3 Km zu laufen.
Ich war wahnsinnig froh über den Tag, es machte wieder Spaß unterwegs zu sein und dabei auch noch so viel zu lernen.
Als die Sonne etwas an Kraft verlor, machten wir uns wieder auf den Weg, es sollte neben der Mühl entlang, einen wunderschönen Weg entlang gehen, wir waren ca. 15 min unterwegs als wir zu einer Brücke kamen, sie war schmal aber leicht zu überqueren, auch mit dem Wagen. Ich war vorsichtig und wählte jeden Schritt mit Bedacht, doch als wir sie fast überquert hatten lenkte ich im letzten Moment zu weit nach links und das Rad rutschte neben das Geländer ab, Ina schreckte sich, stieß mich mit dem Kopf eine Meter weit durch die Luft, ich landete am Boden und sah nur noch Ina vor mir wie sie Hüpfte und Buckelte. Dann fing sie an zu laufen, ich sprang auf, mein Arm tat weh doch dass bemerkte ich in dem Moment nur wage, alles was ich im Sinn hatte war Ina wieder einzufangen, damit sie sich nicht verletzt. Ich sprang also auf und rannte ihr nach, kurz vor dem Wald gelang es mit den Strick wieder zu greifen, Ilka war schon zur Stelle und half mir dass Geschirr runter zu geben, wir Zitterten alle, hatten Herzklopfen und eine Riesen schrecken. Ich befestigte Ina an einem Baum, untersuchte sie nach Verletzungen, sie war unversehrt, also setzte ich mich erstmal auf den Boden, ich war aufgebracht, Zitterte am ganzen Körper. Ich brauchte gefühlt 1 Stunde um mich wieder völlig zu beruhigen, ich hatte nur einen Gedanken, ich will nach Hause, ich kann nicht mehr.
Die eine Anze war gebrochen, die andere völlig verbogen, die Waage gebrochen, dass Geschirr zerrissen und ich hatte einige Blaue Flecken und Prellungen. Doch nichts schlimmeres ist passiert, dafür war ich unglaublich dankbar.
Wir beschlossen über Nacht auf der Wiese zu bleiben an der dass alles passiert ist, es machte keinen Sinn voreilig Entscheidungen zu treffen. Doch am nächsten Tag war klar, ich fahre nach Hause, hole den Hänger und bringe Ina und den Wagen nach Hause. Ich brauchte ein paar Tage zum Nachdenken, darüber was ich wollte und wie es weiter gehen soll. Genau an dem Punkt bin ich jetzt gerade, ich weiß nicht ob ich weiter gehen will, ich weiß nicht ob ich hier bleiben soll, ich brauche etwas Zeit einfach mal runter zu kommen und zu Entscheiden.
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